VENTILE

WELCHES IST DAS BESTE VENTIL?


Am Markt haben sich drei verschiedene Systeme etabliert und es ist schwer eine eindeutige Empfehlung zu geben. Es ist wichtig, dass das Ventil zur Felgenbohrung passt und auch eine passende Luftpumpe vorliegt. Entgegen einer häufigen Vermutung gibt es keine gravierenden Unterschiede in der Lufthaltigkeit mehr. Zumindest bei Schwalbe dichten alle Ventile gut ab und sind hochdruckgeeignet.
Das klassische Fahrradventil oder Dunlop-Ventil ist immer noch am weitesten verbreitet. Die meisten Radfahrer sind damit vertraut. Den Ventileinsatz kann man leicht auswechseln und die Luft kann sehr schnell abgelassen werden. Die Montage ist bei einem Schlauch mit Dunlop-Ventil aufwendiger, weil man Ventileinsatz und Überwurfmutter entfernen muss, um das Ventil durch die Ventilbohrung zu stecken. Anpumpen kann man den Schlauch erst, nachdem beides wieder eingesetzt ist.
Beim herkömmlichen Dunlop-Ventil ist es nicht möglich den Luftdruck zu messen. Nur beim speziellen Schwalbe Dunlop-Ventil haben wir eine Möglichkeit der Rückkopplung geschaffen, so dass Du den Luftdruck mit dem Airmax-Manometer überprüfen kannst.
Früher ließen sich Dunlop-Ventile nur sehr schwergängig pumpen. Das ist heute, aufgrund von moderneren Ventileinsätzen, aber nicht mehr der Fall.
Das Sclaverand-Ventil ist schmaler als die anderen Ventile (6 statt 8 mm). Es benötigt eine kleinere Felgenbohrung und ist daher besonders gut für schmale Rennradfelgen geeignet. Es ist ca. 4-5 g leichter als das Auto- und Dunlop-Ventil.
Man kann es mit der Rändelmutter manuell verschließen. Vor dem Aufpumpen muss man es aufdrehen, was bei Erstbenutzern häufig auf Probleme stößt. Der dünne Stift an der Oberseite kann sich leicht beim An- und Absetzen der Luftpumpe verbiegen.
Vorsicht: Wenn man Schläuche mit Sclaverand-Ventilen in Felgen mit größeren Ventillochbohrungen verwendet, kann das zu einem Ventilabriss führen, denn die Metallkante der Bohrung kann dann den Ventilschaft vom Schlauch abtrennen.
Das Auto-Ventil lässt sich sehr leicht an der Tankstelle befüllen.

Ältere und sehr einfache Fahrradluftpumpen sind nicht mit dem Auto-Ventil kompatibel.

WELCHE AUFGABE HAT DIE FELGENMUTTER?


Die Felgenmutter fixiert das Ventil in der Felge. Manch einer hält sie für überflüssig. In der Tat kann man auch sehr gut ohne Felgenmutter Rad fahren. Hilfreich ist sie beim Ansetzen der Luftpumpe. Besonders bei geringem Luftdruck verschwindet das Ventil sonst gerne in der Felge. In manchen Felgen gibt es Klappergeräusche wenn das Ventil nicht fixiert ist.

Die Felgenmutter muss nur ganz leicht mit der Hand angedreht werden. Auf keinen Fall sollte die Felgenmutter mit einer Zange angezogen werden.

Das kann zu Beschädigungen am Schlauch führen.

WIE ENTSTEHEN VENTILABRISSE?


Ein Ventilabriss kann z. B. entstehen, wenn das Ventil unter Spannung eingebaut wurde.
Eine andere häufige Ursache ist der Einbau von Schläuchen mit Sclaverand- Ventilen in Felgen mit größeren Ventilbohrungen. Die Metallkante der Bohrung kann dann den Ventilschaft vom Schlauch abtrennen.
Vorsicht: Es gibt leider auch Felgen, die auf der Außenseite die korrekte Bohrung von 6,5 mm haben, aber auf der Innenseite, wo das Problem entsteht, eine größere Bohrung von 8,5 mm. Eine zu stark angezogene Felgenmutter verstärkt die Problematik deutlich. Die Funktion der Felgenmutter liegt ausschließlich darin, das Ventil beim Pumpen zu arretieren.
Meist stehen Ventilabrisse im Zusammenhang mit Reifenwandern. Durch die immer besseren Bremsen rutschen die Reifen beim Bremsen oft auf der Felge.

Der Schlauch „wandert“ mit und dabei kann das Ventil abreißen.

WAS KANN MAN GEGEN REIFENWANDERN BZW. VENTILABRISSE TUN?


Ein höherer Luftdruck reduziert das Reifenwandern deutlich. Den möchte man natürlich nicht immer haben.

Bei den Schwalbe MTB-Faltreifen und Balloonreifen setzen wir die Limited Slip Technology (LST) ein. Der Reifenwulst wird mit einer speziellen Gummischicht versehen, die das Verrutschen des Reifens drastisch reduziert.
Der Schwalbe Downhill-Schlauch hat einen extrem verstärkten Ventilfuß.
Theoretisch ist auch der verstärkte Einsatz von Talkum hilfreich, weil es die Reibung zwischen Reifen und Schlauch reduziert. In der Praxis kommt dabei aber auch leicht Talkum zwischen Reifen und Felge, wodurch das Problem dann sogar noch verstärkt wird.
Manche Felgen haben so glatte Oberflächen, dass selbst LST nicht hundertprozentig ausreicht. Du kannst Dir helfen indem Du die Felge im Kontaktbereich zum Reifen mit einem Sandpapier (180er Körnung) aufraust. Das erhöht die Reibung zwischen Reifen und Felge deutlich.
Bei Scheibenbremsen ist das Problem stark reduziert, weil die Felgen durch das Bremsen nicht heiß werden.
Bei Tubeless-Reifen gibt es keinen Ventilabriss. Der Reifen kann wandern, ohne Probleme zu verursachen.
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